Parodontologie

Volkskrankheit Parodontitis

Die Parodontitis ist eine chronisch verlaufende, entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats, die vor allem durch Bakterien in den Zahnbelägen (Plaque und Zahnstein) und die Entzündungsreaktionen des Körpers verursacht wird.  Statistisch gesehen leidet jeder zweite Erwachsene in Deutschland an Parodontitis. Viele von ihnen wissen es nicht einmal.

Schleichend und unbemerkt

Eine Parodontitis beginnt oft schleichend und von den Patient/innen unbemerkt und kann erhebliche Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit haben. Zu Beginn kommt es immer zu einer oberflächlichen Zahnfleischentzündung (Gingivitis), die sich durch Rötung und Schwellung des Zahnfleisches sowie durch Zahnfleischbluten bemerkbar macht. Durch die chronische Entzündung kommt es im Verlauf der Erkrankung zum irreversiblen Knochenabbau und damit zu Zahnfleischrückgang, Zahnlockerungen und in fortgeschrittenen Fällen auch zu Zahnverlust. Häufig bemerken die Patient/innen auch einen unangenehmen Geruch aus dem Mund.

Risikofaktoren

Rauchen, Stress und Allgemeinerkrankungen wie z.B. Diabetes erhöhen die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung und das Fortschreiten einer Parodontitis. Raucher erkranken deutlich häufiger an einer Parodontitis als Nichtraucher und zeigen häufig einen schwereren Krankheitsverlauf. Aufhören lohnt sich also! Nicht nur für Ihr Zahnfleisch.

Systematische Behandlung

Durch frühzeitiges Erkennen und eine systematische Behandlung kann die Parodontitis zum Stillstand gebracht werden. Die Therapie erfolgt strukturiert in verschiedenen Phasen.

Alles steht und fällt mit Ihrer Mitarbeit

Zunächst ist es wichtig, Ihre Mundhygiene zu optimieren und Ihre Zähne professionell reinigen zu lassen. Unsere Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentinnen zeigen Ihnen dabei in 1-2 Sitzungen hilfreiche Tipps und Tricks, mit denen Sie das tägliche Zähneputzen verbessern können.

Tiefenreinigung

Die Entzündung sitzt in der Tiefe der Zahnfleischtasche. Unter Lokalanästhesie und mit sanften Methoden werden feste Zahnbeläge unterhalb des Zahnfleischrandes entfernt und die Oberfläche der Zahnwurzeln geglättet.

Kontrolle ist besser

Nach mehreren Wochen der Heilung kommen Sie erneut zur professionellen Zahnreinigung. Wir kontrollieren Ihr Zahnfleisch, messen nochmals die Tiefe aller Zahnfleischtaschen und vergleichen sie mit dem Ausgangszustand. Wie erfolgreich war die Therapie?

Chirurgie? Nur noch selten!

Sind vereinzelt noch tiefere, entzündliche Zahnfleischtaschen vorhanden, ist mitunter ein kleinerer chirurgischer Eingriff empfehlenswert, bei dem diese Zahnfleischtaschen unter Sicht erneut gereinigt werden. Dabei können auch regenerative Methoden zum Einsatz kommen.

Nachsorge ein Leben lang

Auch für den langfristigen Erfolg der Parodontalbehandlung ist Ihre Mitarbeit von entscheidender Bedeutung. Um einen gesunden und stabilen Zustand des Zahnhalteapparates zu erzielen, ist Ihre konsequente und umfassende häusliche Mundhygiene und die regelmäßige Teilnahme am Nachsorgeprogramm essenziell. Nachsorge heißt dabei professionelle Zahnreinigung und Nachreinigung vereinzelt tieferer Zahnfleischtaschen. Im ersten Jahr nach erfolgter Parodontitisbehandlung empfehlen wir die Nachsorge alle 3 Monate durchführen zu lassen. Danach legen wir Ihr persönliches Nachsorgeintervall individuell fest.